„Karstens Warsteiner – Slang – Liste“,
Teil 2: "L" bis "Z"
In Warstein sind zahlreiche Wörter - teils abgeleitet oder übernommen aus der örtlichen Variante des Plattdeutschen - noch in Gebrauch. Zumindestens in alteingesessenen Familien wird zuhause oder in familiären Kreisen oft noch auf dieses Vokabular zurückgeriffen. Zu recht, denn viele Begriffe liessen sich sonst nur umständlich umschreiben. Mit Hilfe meiner Familie habe ich die folgende Liste aufgesetzt:
- Lauschepper
- ein Mensch, der sich "auf Lau" durchschlägt, Schnorrer
- Lösse
Haare (lange Lösse haben) - luik
eben, z.B. “luike Strecke” - Mäse
Hintern, Po - "Meine(r)"
mein Freund/Mann, meine Freundin/Frau - miuloppen
lästern, übel reden (von: Maul offen haben) - Mövken
abfällige Bezeichnung eines Dings, z. B. Kleidungsstück, Fahrzeug... - muckelig
mollig warm, weich - Mümmelmann
Karnickel - mümmeln
kleine Bissen nehmen - münnekes Maote
"nach Maß des Munds", mundgerecht, meint, jemandem etwas übertrieben passend nachreichen/geben/vorbereiten - Murke
geheimes (Geld)versteck ("Mach ma de Murke auf und tu ma was raus"; "Ich hab noch´n paa Maak inne Murke") - Mutze
Pfeife - nach Aldi gehen
zu Aldi gehen - Nakeläs
wörtl. "nackter Arsch", gemeint: nacktes Kind - näölen
meckern, nörgeln - nicht tot über´m Zaun hängen wollen
abfällige Bemerkung über eine Gegend oder einen Ort - nickelig
bösartig, hinterlistig (immer noch verniedlichend/liebevoll) - niggeln
neugierig sein, schnüffeln, spannen, glotzen - niggelig
neugierig - Nüsel, Nürsel
Apfel-Kerngehäuse - Ömmes
etwas Großes, ähnl. Kawenzmann - ösig, äösig
ärgerlich, böse, wütend - Paat
kleiner Fußweg, Gartenweg - päölen
Fußball spielen - Päömel
kleiner Junge - päöttkern
...tut ein Moped (Moppet) - Peijatz
zahmes Schimpfwort für lästigen, nervigen, unvorsichtigen, nutzlosen Menschen ("Hör auf zu jackeln, oller Peijatz!") - Pelm
Qualm, Staub, davon "pelmen": rumstauben - perken
etwas festkleben (nicht an etwas kleben bleiben) - Pettonn
Beton - pingelig
sehr wählerisch - Pinnörkel
hoher, spitzer Gegenstand - Plörre, auch Plürre
dünnes Gesöff, dünne Brühe - Plücker
örtlicher Spitzname für die Sippe des Warsteiner Brauereiinhabers Cramer - pohläsen, paohläsen
jemanden einbürgern durch Schlagen des Hinterns des "Gepohlästen" auf einen Grenzstein der Gemeinde (Schnadezug), danach wird er zum Pohlbürger - Pöhle, Päöhle; sg.: Pohl, Paohl
Pfosten, Pfähle - Poot
Pfütze - Poskefeuer
Osterfeuer - Polter, Pölterken
Schlafanzug, Nachthemd - Pöste
Blagen - praot
fertig - Prötteln, prütteln
rumhantieren - Prütt
Kaffeesatz - Prukelhaken
Gerät zum Stochern im Feuer - pruckeln, prurkeln
in etwas herumstochern - Pruimeken
Stückchen Kautabak - püttkern
trinken - Putzer
Frisör - quameln
labern - Quamelkunte (siehe Kunte)
Labertasche, Mensch, der viel Unsinn redet - Ranterfurt
nervöser Mensch, der ständig rummacht - rantern
wie dölmern: lautes rumtoben - Real
Regal - rengstern
(in den Betten) rumtoben - Riunüesel
rauer Bursche - rökeln/rörkeln/rurkeln
Feuer machen, rumräuchern, mit Feuer spielen - röppen
heftig an etwas ziehen, z.B. Sträucher aus dem Boden “röppen” - ruckeln
wackeln, auch "Sex haben" - ruigen
auf´s Klo gehen - Ruie, pl.: Ruien
Hund - aus jedem Dorf ’n’ Ruien
Beim Kartenspielen (Doppelkopf): von jeder Farbe ein Fehl haben - rurmestrote, ruinestraote
aufgeräumt, ~ machen: aufräumen, oft recht rigoros (Fenster auf und raus...) - rurseln
Unruhe verbreiten - ’s arme Dier kriegen
verzweifeln - ’s Trömmelken geht
ein Fest steht an, und macht jemanden schon ganz kirre "Wenn´s Trömmelken geht, isser nich zu halten" - schennen
schimpfen - Schepperken
blecherner (Koch)-topf, oft mit Stiel - schlackern
wackeln, wedeln, baumeln lassen - schläören
schleppen, mühselig hinter sich her ziehen oder auf dem Rücken tragen - Schlüpp(ken)
Schleife - schmaddern
schmieren, z.B. mit Nutella rumschmaddern - Schmieseken
weißes Hemd, eigentlich nur ein Hemdeinsatz (Kragen und halbes Vorderteil zum Einschieben unter eine Weste - schmuiken, schmoiken
rauchen - schnöggelig
nicht alles essen, vieles nicht mögen, daher auch "Schnöggel" - Schnuiwen: keinen Schnuiwen haben
keinen Bock haben, sich nicht aufraffen können - Schochen
Beine, meist, wenn sie im Weg sind, auch “Schorken” - Schöppken
Schuppen - schraoh
sehr dünn, dürr - Schürtelpott
großer Topf oder Kessel zum Schweinefutter kochen - Schwamellaken[Schwahmel-Lahken]
Labertasche, jemand, der andauernd sinnentleert daherredet - ßömel
das einzige Wort der "deutschen" Sprache mit ß am Wortanfang, ein sehr langsamer Mensch, davon ßömelig = lahmarschig - Ssiebomm
Fete, großes Fest - Spektakelfritz
ein unwuiser Mensch, Chaot - spiuläsen
halbnackt rumlaufen - splentern
rumspritzen, z.B. in der Badewanne oder beim Spülen - Sprirkeln
lange dünne Zweige, auch lange dünne Beine - Stahlen
Möbelfüße (Tischstahlen) - Stäät
Schwanz, Hintern - Stäuber
meist mit "oller", junger unvernünftiger halbstarker Mann, auch “Stäuwer” - stikkum
heimlich/leise - Straße
Alte Rathausstraße in Warstein, im Gegensatz zu "Weg" (Südring und Nordring) - Strosse
Schlund - Stürgel
irgendwo zwischen Jaust, Stäuwer, Spektakelfritz - Teuwen
Zehen - tind Jaohr
nächstes Jahr - Toak
gestopfte Stelle, („beater ´n Toak ä ´n Loak“ = besser einen Stopfen, als ein Loch) - Töppe
Astspitzen - Torkel
Hahn (männl. Huhn) - Trecke
Schublade - trickeln
rollen, kullern - Tröjökel, Tröjörkel
hoher, instabiler Turm, z.B. aus lose geschichteten Tassen, Tellern, wackeln meist beim leisesten Windhauch - twerst
quer, schräg sitzend, im Sinne von etwas blockieren, verkanten - Twertsbraken
ein Mensch, der durch seine gegensätzlichen Ansichten ständig die Entscheidungen der Gruppe blockiert. Wörtl. quer sitzender trockener Ast - unwuis
etwas verdreht, verrückt, unvernünftig - usselig
schäbig, oft im Zusammenhang mit dem Wetter - verkommen
in etwas verkommen = sich verhaspeln, etwas verwechseln - versösseln
leichtfertig verlieren, etwas verlegen, verschlampen, verschludern, versielen - vertubacken
liebevoll und spielerisch "züchtigen", am Boden oder auf dem Bett liegend mit jemanden ringen, aber dabei als einziger aktiv zu sein, der Vertubakte ist passiv - wahne
besonders, z. B. wahne viel trinken, wahne schnell fahren - wahne Fuckel
für etwas Kniffeliges oder Umständliches - "Weg"
im Weg wohnen, den Weg lang kommen: Südring, Querstraße zur Alten Rathausstr., Verbreitung vermutlich sehr beschränkt - wemsen
wie bimsen, (heftig [auf] etwas einschlagen, z.B. Nagel, Pfosten) - wullacken, wurlacken
wühlen (z.B. im Garten) - Zamma
"Zeig´ mal!"
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